Naturlauf im Sorpetal
Christi Himmelfahrt ist der jährliche Termin für den Lauf Rund um den Allendorfer Bahnhof, einem schönen Naturlauf im Sorpetal.
Der Name des Laufes ist etwas irreführend, da es diesen Bahnhof im eigentlichen Sinne gar nicht gibt. Waldarbeiter sollen einem Holzabfuhrplatz, an dem sich mehrere Wege kreuzen, den Namen Bahnhof verpasst haben. Und obwohl es an der genannten Stelle weder Schienen noch Züge jemals gegeben hat, steht ein paar Meter von dieser Kreuzung am Wegesrand symbolisch ein Andreaskreuz. Irgendwie also doch ein Hauch von einem echten Bahnhof.
Die Starts der Läufe erfolgen am Sportplatz des SSV Allendorf 1928. Allendorf ist ein Ortsteil der Stadt Sundern im Hochsauerlandkreis. Entsprechend ist die Strecke natürlich recht hügelig. Ausgetragen werden für die Kleinen 1 und 2 Kilometer Schülerläufe, und für die Großen 5, 10 und 21 Kilometerläufe. Walker können über 10 Kilometer starten. Der 21 Kilometerlauf, an dem ich teilgenommen habe, kennzeichnet sich durch viele Anstiege, aber als Belohnung auch durch schöne Aussichten. Bei etwa Kilometer 12 erreicht man den Bergrücken oberhalb des Lennetal und damit den höchsten Punkt der Strecke. Bevor man aber soweit ist, muss man sich über 9 Kilometer einen Höhenunterschied mit Aufs und Abs über etwa 200 Höhenmeter erarbeiten.
Der 21 Kilometerlauf weist seit Jahren leider sehr geringe Teilnehmerzahlen auf. Dieses Jahr gab es nur 17 Teilnehmer auf der Langdistanz. Trotzdem laufe ich hier immer wieder gerne, weil die Strecke sehr reizvoll ist. Manchmal möchte man auch seine Ruhe haben und die Natur genießen. Hier ist der perfekte Ort dazu. Man braucht auch keine Sorge zu haben, sich hier zu verlaufen, denn die Strecke ist sehr gut ausgeschildert. Außerdem gibt es so einige Streckenposten. Ich hatte das Gefühl, es waren mehr Helfer an der Strecke, als es überhaupt Teilnehmer gab. Einige Streckenposten haben die Teilnehmer angefeuert und aufgemuntert. Speziell ein verrücktes Duo, welches auf einer Anhöhe im Nirgendwo die Läufer mit einer Handhupe frenetisch angepeitscht hat. Da man die Hupe schon vom weiten hörte, zückte ich rechtzeitig mein Handy aus der Tasche und hielt mir das Spektakel auf Video fest. Manchmal waren die Helfer an den Verpflegungsstellen auch überrascht, wenn plötzlich ein Läufer um die Ecke auftauchte, mit dem man nicht gerechnet hat. Denn das kleine Läuferfeld zieht sich natürlich über 21 Kilometer sehr auseinander. Das sah dann etwas unbeholfen aus, aber irgendwie auch sympathisch.
Mir hat dieser Lauf mal wieder richtig gut gefallen und diesmal hatte ich ihn auch langsam angehen lassen, denn die Oberschenkel hatten vom Vortag noch etwas Muskelkater aufzuweisen. Ich genoss die ersten Kilometer und steigerte mich erst langsam mit dem Tempo. Meinen Altersklassen-Konkurrenten konnte ich hinter mir lassen und so wurde ich bei der AK-Siegesehrung traditionell bei diesem Lauf mit einer Dose Sauerländer Bockwürstchen belohnt. Aber ich belohnte mich auch noch selbst. Statt nur Bratwurst gab es zur Feier des Tages sogar einen großen "Manta-Teller".
Bei dieser Veranstaltung traf ich zudem eine sehr gute Freundin, mit der ich schon viele gemeinsame Läufe im Sauerland und Umgebung absolviert hatte. Und mit Iwona stand ich nicht nur schon unwissend beim Silesia Marathon gemeinsam am Start, sondern hatte mit ihr auch ein unvergessliches und erfolgreiches Marathonwochenende vor zwei Jahren in Berlin. Wir hatten uns vor und nach dem Lauf ausgetauscht und auch schon im Vorfeld darüber unterhalten, dass es mal wieder an der Zeit wäre, ein neues, großes Marathonevent gemeinsam zu unternehmen. Mal sehen was die Zukunft so bringt...