Hermannslauf 2018, ein Lauf mit Hindernissen

Diesmal haben wir mit Elke, Yvonne, Jörg , Steffen und Uwe eine starke Truppe am Start - dachten wir.

 

Das erste Hindernis wurde mit Bravour gemeistert, die Anmeldung.

 

Diese sollte zwingend in den ersten Stunden erfolgen sonst sind die begehrten 7000 Plätze weg.

 

Wir haben 35 Minuten nach Eröffnung der Anmeldung die Plätze 5206ff von 7000 erhalten.

Voller Elan haben wir uns auch gleich vorgenommen, regelmäßig im Tal der tausend Berge oder auf der Strecke der Ruhrklippe zu trainieren. Gut, da hat der eine oder andere zwar mal einen Termin, aber es sollte schon gehen. Naja, am Ende haben wir es tatsächlich dreimal geschafft. Hmmm, war anders gedacht, aber da gab es eben Hindernisse, wie Urlaube, berufliche Abwesenheiten und gerade zum Ende hin bei allen Beteiligten kleinere Erkältungszipperlein bis hin zur Lungenentzündung mit stationärem Krankenhausaufenthalt drei Wochen vorher.

 

So waren in der Zwischenzeit die Ziele schon etwas relativiert worden: Hauptsache ankommen, der Eine oder die Andere dachte schon im Stillen über die Abmeldung nach. War bei mir (Uwe) auch so, hatte ich ja in den letzten vier Wochen vor dem Lauf nicht geschafft, mehr als 13 km zu laufen. So schlecht vorbereitet für den Hermann war ich noch nie! Ob das sinnvoll ist, bei solchen Hindernissen überhaupt dort hinzufahren? Und dann in den letzten zwei Tagen davor und am Tag des Laufs morgens Bauchschmerzen und andere Folgen, die ich hier mal besser nicht beschreibe. Ist das nur Nervosität oder was?

 

Und dann ruft Elke am Tag vorher an und will absagen, weil die Erkältung sie immer noch schlapp hält - wieder ein Hindernis. Ich denke so: Ja, kann ich gut verstehen, geht mir eigentlich genauso. Wir reden über frühere Hermannsläufe, über Taktik, bergauf gehend Kraft zu sparen und bergab zu Laufen. Das hat schon mal geklappt. Und nach ein paar Minuten ist bei Elke das Feuer wieder da, sie packt die Sporttasche. Und ich? Eigentlich war ich ja selber kurz vorm Hinschmeißen, kann ich ja jetzt nicht mehr machen.

 

Also: 29.04.2018, 7:15 Uhr: Wir fahren alle 5 los! Alles entspannt, werden zeitig mit dem Shuttle-Bus zum Hermann gekarrt und bereiten uns auf den Lauf vor. Letzte Zweifel vertreiben wir uns mit Diskussionen über Kompressionsequipment etc. Dann die letzten Minuten vor dem Start: Der Radiofuzzy erzählt von einem Feuerwehrmann der heute 40 wird und zur Feier des Tages den Lauf mit voller Montur absolviert, inklusive Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Das ist ein Hindernis, RESPEKT. Später gratulieren wir uns gegenseitig irgendwo zwischen Hermann und Bielefeld, wo auch immer das liegt! Ich denke mir nur: Gut dass mir keiner so n Sch.... geschenkt hat!

 

Aber der Lauf selbst funktioniert sonst ganz gut: Trotz einiger Krankenwagen, die zu unserem Glück nicht für uns waren, kommen wir ganz gut durch. Wetter passt, das Publikum ist wie immer sensationell. So geht es über die Panzerstraße in Augustdorf, durch Oerlinghausen und die Lämershagener Treppen am eisernen Anton vorbei bis zur Bielefelder Sparrenburg, dem Ziel des Tages. Am Ende glückliche Gesichter und an den Tagen danach mal wieder höllischer Muskelkater.

 

Egal, das geht alles wieder weg und so kommen bereits die ersten Gedanken auf, wie es wohl wäre den Hermann mal wieder gut vorbereitet und ohne Hindernisse zu laufen, ..., mal sehen, ob im Januar 2019 der Zeigefinger wieder ab 23:59 Uhr auf den entscheidenden Klick wartet. Wäre ja nicht das erste mal...

 

Die Zeiten??? Nicht so wichtig, stehen aber natürlich wieder ratzfatz in den Ergebnissen, dank Wernfried!

 

viele Grüße,

Uwe

 

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